MITTLERWEILE WAR ES DEZEMBER GEWORDEN
Und Salzburg hatte sich wie jedes Jahr in seinen vorweihnachtlichen Lichterglanz gehüllt. Ich mag diese Zeit, und auf dem Weg von meiner Praxis in der Griesgasse in meine Wohnung in der Reichenhallerstraße mache ich häufig den kleinen Umweg über den Christkindlmarkt und tauche ein in die Atmosphäre von Weihnachtsstimmung und Geschäftigkeit, in das Gewühl der Besucher, Einheimische und Menschen aus allen möglichen Ländern, Asiaten mit gezückten Fotoapparaten, Russen in Pelze gehüllt, hinter Kopftücher oder Tschadors versteckte Musliminnen, die in kleinen Trupps einem selbstbewussten Kerl folgen.
Häufig ist der melodische Klang von Italienisch zu hören, aber auch das laute „Oh my god“ von Amerikanerinnen, verschiedene gutturale slawische Idiome, untermalt von den unterschiedlichsten Dialekten, von handfesten „Innergebirglern, über in feine Loden gekleidete städtische Salzburger, gestandene Bayern mit ihrem breiten Dialekt bis hin zu feinstem nordische Hochdeutsch.. Dazwischen klingen Weihnachtslieder, dort geben dunkelhäutige Männer in bunten Ponchos südamerikanische Rhythmen zum Besten, da spielt ein Musikant in Mozartkostümierung die Kleine Nachtmusik, zu seinen Füßen ein geöffneter Geigenkoffer mit einigen Münzen …
Kommentar schreiben